In Jordanien waren wir in einer Wüste, wie ich sie noch nie gesehen habe. Das Land der Nabatäer hat sich uns ja auch schon zuvor mit beeindruckenden Landschaften gezeigt. Da gibt es das tote Meer, in dem jeder leichte Gedanke noch etwas schwereloser erscheint. Es gibt das Gilead-Gebirge, das seinem episch klingendem Namen durchaus gerecht wird mit seinen beeindruckenden Sandstein-Formationen. Und es findet sich eben auch diese unnatürlich aussehende, rote Wüste. Das Wadi Rum.
Schon unsere Anfahrt in das Naturschutzreservat war ein Panorama. Je näher wir dem Gebiet kamen, desto höher und röter türmten sich aus dem flachen Boden emporsteigende Fels-Riesen. Im Gegensatz zum eher mildem Klima in Petra wurde es auch minütlich spürbar wärmer je tiefer wir aus dem Gebirge herausfuhren. Etwas beschwerlich war die Anfahrt aber auch, denn wir mussten ob der schönen Landschaft beinahe zwanghaft alle paar hundert Meter kurz anhalten um ein paar Fotos zu schießen.
Die durch Filme wie “Star Wars”, “Der Marsianer” oder dem uns völlig Unbekannten aber hier wohl am beliebtesten “Lawrence of Arabia” berühmte Wüste ist aber leider auch ein großer Touristen-Magnet. Das war dann auch schnell spürbar in der Art und Weise, wie wir unsere Übernachtung erreichen sollten. Einmal im zentralen Anlaufpunkt “Rum” angekommen, einem winzigen aber komplett vom Tourismus vereinnahmten Dorf am Rande der Wüste, lief alles ziemlich routiniert ab. Wir wurden direkt am Hauptparkplatz abgefangen und nach unserer Buchung gefragt. Auf die Herausgabe dieser wertvollen Information hin kam direkt ein Jeep, ein “4x4er”, zu unserer persönlichen Beförderung.
Ohne Kommentar bekam ich ein Handy in die Hand gedrückt durch das ich über den “Deal” informiert wurde. Es sei wohl ein “Missverständnis” gewesen dass wir über Booking.com einen so geringen Preis gezahlt hätten. Der Transport von Rum zu unserem Camp sei nicht im Preis inbegriffen. Das wären dann nochmal 35 Euro extra, also gut das Dreifache unseres Übernachtungspreises. Wir könnten aber stattdessen auch eine Wüsten-Tour mit einem 4x4er machen, das wären dann insgesamt um die 120 Euro. Wir hatten, bei anderen Camps, schon von dieser Abzocke gehört, aber uns auch schon überlegt, ob wir nicht vielleicht doch eine Tour machen sollten, einfach um etwas mehr als nur den Sonnenuntergang und die unmittelbare Umgebung unseres Camps zu besichtigen. Widerwillig stimmten wir also diesem “Freundschaftspreis” zu und stiegen in den Wagen.







