(Euristanie Edelzahn)
Oh meine liebste Rundnase. Was habe ich geweint als du den weiten Weg gen Osten getrabet. Es ist doch so fad hier in Theben, jenem Heim, dem du die Treue schwurst. Hier gibt es Suhlen und Kratzbäume wie in […] doch ich benötige dich. Men Ohr höret sich an jedem Mondenrund nach dir um, verlanget es mir nach einer spielerischen Knabberei und ein wenig Sand um meinen wunden Fuß. Der Priester des Dicken macht seinem Namen nun wieder allen Speck wert. Er frisst nun noch öfter und noch ausladender als es uns genehm ist, du würdest deinen Hauer in den Sand stecken, so rund ist sein wundervoller Hintern nun schon. Er scheint neuerdings auch Gefallen an mir gefunden zu haben. Isst er doch ausschließlich in meiner Suhle. Aber ich frage mich noch, ist es denn im Namen des Dicksten wenn ich mich abends zu ihm lege? Ist es dem Wohlgefallen des Dicksten, wie er mir verspricht, wenn ich ihn und seinen prachtvollen Kringel Ehre?
Ich habe hier auf jeden Fall mit ihm alle Hauer voll zu tun und frage mich wie es dir nur ergeht in diesen unröchligen Zeiten?
Lass den Dicksten seinen Tempel in Theben in Ruhe beschnüffeln, lass ihn suhlen in deinem Grund, lass ihn kratzen woran es ihm beliebt!
Auf immer deine Speckwurst. Euristie
(Pigyptus an seine Schwester)
Ach, wie plaget mich schon wieder men rechten Hauer. Wenn du nur ein Wundermittel dem Gott Amun-Schnauz entnehmen könntest auf dass mein ewig Siechtum baldig endet. So sende doch auch meiner liebsten Schwester einen feuchten Schmatzer entgegen, auf dass ihr das Übel der Zahnfäule nicht das Leben versaut. Lass Sie bitte noch etwas inbrünstiger Beten, dem Dicksten zu, und finden einen prall gefüllten Futternapf ganz ohne Hintergedanken. Ich grüße dich und wünsche dir nur das feinste Futter lieber Freund!
Lass den Dicksten seinen Tempel in Theben in Ruhe beschnüffeln, lass ihn suhlen in deinem Grund, lass ihn kratzen woran es ihm beliebt! P. Feinklaue
(Auftrag für Pogus Pausbacke)
Am dritten Mond des vierundreißigsten Jahrestages der Königssuhle des Höchsten, des Dicksten, des Rundnasigsten Röllerich II. weise ich dich auf, folgende Beschäftigungen zu erledigen: Suche mir ein Rudel eifriger Rundnasen die bereit sind, auch niedere Arbeiten in einem fernen Grund weitab von anderen Röchlern zu erledigen. Ich benötige derer vier, oder fünfe wenn denn eine Spitznase hinzugezogen werden muss. Sie sollten allesamt keine Weibchen in beschlag genommen haben, das hat uns beim letzten Mal einige Tantiemen Nassfutter zu viel gekostet. Auch dürfen sie sich nicht bewusst dem Glauben an den Dicksten verschließen, und […] sollten sie natürlich auch. Du kannst ihnen ein üppiges Trockenfutter und jeden dritten Tage auch ein wenig Nasses versprechen. Außerdem soll ihnen eine Zahn[… vmtl. Bürste] gegeben werden um sie auch für längere Zeit tüchtig und aufmerksam zu belassen.
Weise sie an sich in meinem Namen am kommenden Monde zusammenzufinden und schicke sie dann zum schwarzen Wasser. Aber warne sie vor den doppelhöckerigen Kamelien bei […] denn sie sind […]
(665. Edikt zu Dhashur)
Der Dickste, der Rundnasigste, der Höchste aller Hohen, der das Land oberhalb und unterhalb Gizas übersieht, wacht über euch und gibt euch eine neue Vorgabe, nach der es zu schnüffeln gilt in jeder noch so specklosen Zeit. Es ist euch sicher zu Gehör gekommen dass die Langbeiner, derer es immer weiterer gibt, sich dazu aufmachen einen eigenen Herrscher zu begünstigen. Dieses Unterfangen ist nicht dem Dicksten wohlgesonnen und muss daher mit allen Mitteln unterbunden werden. Es ist nun also der Auftrag: Höret oder riechet ihr auch nur einen Kringelschwanz von diesen übelsten Machenschaften, so seid ihr verpflichtet das unter höchster Eile an euren Priester weiterzugeben. Geschieht dem nicht und wir bemerken, dass ihr eine solche Tätigkeit unterlassen habt zu berichten, so werdet ihr gleichermaßen einen Suhlen-Entzug für bis zu 2 Monde erhalten. Außerdem wird euch auch die Ehre genommen, euer Weib vom Dienste am Priester fernzuhalten. Vielmehr wird der Priester dazu angehalten, sich eurer Suhle auch zu den unvernünftigsten Zeiten zu nähern.
Dies gilt ab sofort, unser Priester wird sich um die Verkündigung dieses Edikts bemühen.
Ehre dem Dicksten. Ehre dem Rundnasigsten. Ehre dem Gütigsten der Guten.
(Bericht für den Hoheröchler Hoch-Haueryptus-Horus)
[…] aufgrund Dessen ich nun berichte von den allerwiederwertigsten Taten der Langbeiner. Sie kamen noch vor dem ersten Schein der ewigen Sonne, wir waren alle noch in unserer, oder vielleicht auch in einer fremden, Suhle. Eingegraben, Kringel an Kringel. Nichtsahnend von dem Unheil das die Langbeiner über uns bringen sollten. Sie kamen, und füllten unsere Tröge voller Sand, entnahmen unserer Gruben ihre Feuchtigkeit und schickten sich an, auch unsere liebsten Suhlen dem Erdboden gleich zu machen. Überrumpelt und zudem auch geschwächt durch den letzten großen Hunger waren wir ihnen schutzlos ausgeliefert. Wir rudelten uns, wie damals in der Suhlschule gelernt, dicht beisammen und versuchten allein durch unsere prächtige Masse die trampelnde Röchelwalze gegen sie anzuwenden. Aber sie waren darauf vorbereitet und warfen Nassfutter zur Ablenkung in unsere Schwarte-an-Schwarte gestellte Formation. Innerhalb weniger Fressunden war jede Ordnung verloren. Wo wir zuvor stolz aneinandergereiht standen war nur noch ein Rudel Futtersuchender Rundnasen, kein Schwein war mehr daran interessiert sich gegen den Hunger zusammenzuraufen. Es war eine Schmach wie ich sie noch nie erleben musste.
Bitte, höchster Röchler, geht nicht zu streng mit den Unsrigen zu Gericht. Wir sind doch sonst immer am Wohle des Dicksten bemüht.
Ehre dem Dicksten. Ehre dem Rundnasigsten. Ehre dem Gütigsten der Guten.

