Noch vor Beginn unseres zweiten Reiseabschnitts habe ich mir immer wieder Gedanken gemacht wie es denn sein würde, wieder so lange auf Reisen zu sein. Fern von unseren Freunden, von einem geregelten Alltag oder einfach nur dem so geliebten Veggie-Regal im Supermarkt. Waren wir schon wieder vorbereitet auf die ständige Reiseplanung, auf die tägliche Restaurantsuche, auf neue Eindrücke und ein Leben aus dem Rucksack? Ist Mexiko wirklich sicher zu bereisen? Werden wir auch dieses Mal gesund zurückkommen?
Nach unseren ersten Tagen auf Cozumel mit Karibik-Flair und langen Sandstränden waren meine Sorgen noch nicht so ganz in Luft aufgelöst, denn so schön Cozumel und das danach besuchte Tulum auch war, waren es doch auch zwei Orte die schon ziemlich stark im Tourismus abgetaucht waren. Es fühlte sich nicht persönlich an, durch dichte Straßenstände touristischer Ware nur ab und zu einen Blick auf das mexikanische Leben zu bekommen. Cozumel war ein Schnorchel- und Naturparadies, aber zu sagen es wäre touristisch erschlossen wäre vermutlich eine Untertreibung. Tulum war dazu nur nochmal eine ganze Schippe obendrauf. Im herausgeputzten Stadtzentrum reihten sich Boho-Shops und edelste Cafes aneinander, aber nur zwei Blöcke weiter wurde sichtbar wie absurd sich dieser Ort am Tourismus orientiert und wie wenig die lokale Bevölkerung vom vermeintlichen Reichtum dessen abbekam. Gleich um die Ecke vom Hipster-Vegan-Yoga-Retreat waren weite Straßenzüge voller Wellblechhütten, Buckelpisten und bitterer Armut. Ein Kontrast, der einem den süßen Geschmack des neuen, des Unerwarteten ziemlich verbitterte.
Nach ein paar Tagen in Tulum ging es dann für uns landeinwärts nach Valladolid, in das wir uns sofort verliebten. Enge, bunte Straßenzüge voller mexikanischer Lebenslust, kleine verzierte Schreine vom eben erst vergangenen Dia de los Muertos und zahlreiche “antike” Gebäude zeugten von einem mexikanischen Flair, den wir zuvor noch nicht kennengelernt hatten. Wir entschlossen uns direkt, für eine Weile vor Ort zu bleiben und ich hatte schon einen weiteren Kurs gebucht, ein bisschen die Luft zu atmen und den Druck aus unserer Reise zu nehmen. In Valladolid lebt nämlich der beste Freitaucher Nordamerikas, Alejandro Lemus. Er h’lt gleich mehrere Tiefen- und Distanzrekorde schon seit etlichen Jahre. Nachdem ein großes Highlight der ersten Reise für mich die Entdeckung des Freitauchens war war ich natürlich mehr als nur erpicht darauf, mehr darüber zu lernen und ich muss sagen, es gibt wohl wenig bessere Orte für einen Freitauchkurs als Yucatan mit seinen berühmten Cenoten.








