Der Giganticus Teoticanhicus (Umgangsprachlicher: Gigantischer Theo, oder auch Theo Grande), auch bekannt als Giganticus Teotihucanaicicus, ist eine Spezies an Ruine, die sich ausschließlich im mexikanischen Hochland um Mexico City herum angesiedelt hat. Für den Laien leicht zu verwechseln mit Giganticus Tenochtitlanicus, den Nachfahren der aztekischen Hauptstadt unterhalb Mexico Cities, birgt der gigantische Theo eine Einmaligkeit, die an Einmaligkeit kaum zu übertreffen ist. Es existiert soweit bekannt nur ein einziges Exemplar des Theo Grande, und jenes ist zudem auch noch zu großen Teilen unerforscht, wenn auch kaum unbesucht.

Die äußeren Merkmale des Giganticus sind markant. Es handelt sich um eine der größten Steinpyramiden Mesoamerikas, der sog. Mondpyramide, gefolgt von ein paar weiteren Pyramiden, einer langen, mit Touristen gefüllten Prachtstraße und weitere pyramidalen Strukturen gegen Ende der Straße der Toten. Auch wenn es den Besuchern heutzutage nicht gestattet ist, einen Fuß auf jene Steinpyramiden zu setzen, ist doch die anhaltende Fantasie jener Tätigkeit wunderbares Futter für den modernen Besucher. Den Fuß kann er dann jedoch zumindest darauf verwenden, die Straße, begleitet von gräßlichen Jaguarfauchen und etlichen weiteren Besuchern, zu bewandern. Denn eine wahre Wanderung ist es, versucht man der ehemals 100.000 Einwohner umfassenden Gesellschaft des “Big T” gerecht zu werden. Bedenkt man die ungewisse Bebauungslage Theos, denn er wurde schon weit vor den restlichen bekannten Hochkulturen Zentralmexikos errichtet, erstreckt sich hier am Fuße der heutigen Metropole ein wahres Wunderwerk der Archäologie.

Warnungen im Umgang mit Big T gibt es derer allerdings nur vereinzelt. Neben den üblichen Stolperfallen antiker Ruinen wie unebenen Treppen, versteckte Ruinenteile und akutem Wasserversorgungsmangel ist vor allem die erhöhte Frustrationsgefahr für ambitionierte Fotografen mit limitierter Objektivauswahl zu nennen. Denn so beeindruckend Teotihuacan auch zu sein scheint, desto schwerer ist es, alles Sehenswerte auch nur annähernd in ein geeignetes, rechteckiges Format zu zwingen. Vielleicht ist auch dies ein Grund für die mangelhaften archäologischen Informationen zu dieser Großstadt, die damals die größte Stadt der Welt hätte sein können. Denn ohne probates Anschauungsmaterial war sicher die Entschlüsselung der Hieroglyphen ein unmögliches Unterfangen. Als gesichert gilt zumindest, dass die Azteken, die ca. 1000 Jahre nach der Errichtung Teotihuacans in diese Region kamen um den wie schon erwähnt nur vom Namen her verwandten Ort Tenochtitlan zu gründen, “Big T” nur noch als Ort der Giganten kannten. Sie kannten weder Erbauer noch Verwalter der damals schon ausgestorbenen historischen Stätte und begnügten sich also damit, ihn als göttlich anzuerkennen und weitestgehend zu ignorieren. Danke, Moctezuma. Danke fürs Nichtstun!

Einen Besuch ist “Big T” natürlich trotz der beschriebenen Gefahren wert, denn immerhin lassen sich am einzig verblieben Exemplar des Giganticus Teotihuacanicus wundervolle Schlangenköpfe und Mäuler von reißerischen Regengöttern (Tlaloc) bewundern. Auch alte Wandmalereien von Jaguaren und unterirdische Gewölbe gibt es zu bestaunen. Es sollte jedoch nicht zu viel Wert auf angenehme Begehbarkeit oder Sicherheit gelegt werden, denn zwar ist noch nie etwas passiert, aber garantieren kann man das bei der schrecklich Hohen Inzidenz an Jaguarfauchern vermutlich nicht mehr lange.